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FGM Forschung

Die African Women’s Organisation Studie erwirkte ein Verbot gegen FGM in Österreich!


"Dass im weit entfernten Afrika sogenannte 'Frauen-Beschneidungen' stattfinden, ist auch in Österreich seit Jahren bekannt. Aufklärungskampagnen und Reportagen haben dafür gesorgt, dass der unmenschliche Brauch gebührend angeprangert wurde. Dass die sexistischen Frauenverstümmelung auch in Österreich selbst stattfinden, konnte sich hingegen bislang kaum jemand vorstellen. Präzedenzfall gab es keinen. In ganz Europa mangelt es an nachgewiesenen Fällen, die entsprechende Gerüchte belegen könnten. In einer unlängst präsentierten Studie der 'African Women’s Organisation' geben acht Prozent von rund 200 befragten Afrikanerinnen, die in Österreich leben, anonym an, sie selbst oder Angehörige seien in Österreich beschnitten worden. profil gelang nach wochenlangen Recherchen erstmals die umfassende Dokumentation eines Falles, in dem ein österreichischer Mediziner eine Beschneidung zugesagt, geplant und vorbereitet hat. Dr. Richard L., 39, ist Unfallchirurg am Wiener Krankenhaus SMZ Ost (Sozialmedizinisches Zentrum) und als solcher pragmatisierter Beamter der Stadt Wien. ... Die verdeckte Recherche war nötig geworden, nachdem in den vorangegangen, wochenlagen profil-Recherchen klar geworden war, dass es einerseits genitale Verstümmelung auch in Österreich gibt, das Thema jedoch andererseits unter einer dicken Decke des kollektiven Schweigens verborgen blieb ..." (Auszug aus der Profil Reportage von Emil Bobi vom 6. November 2000)

Die African Women’s Organisation hat im Jahr 2000 zum ersten Mal eine Studie über FGM unter MigrantInnen in Österreich durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass FGM in Österreich praktiziert wird. Von dieser Studie ausgehend, fand Emil Bobi heraus, dass ein Arzt in Österreich FGM praktizierte. Das Gerichtsverfahren gegen den Arzt wurde mit einem Freispruch eingestellt, weil es in Österreich kein Gesetz gegen FGM gab. Daraufhin ergriff das österreichische Parlament eine Initiative für ein Gesetz gegen FGM indem FGM als ausdrückliche Straftat im Strafrecht verankert wurde.

In den folgenden Jahren wurden eine Reihe von Projekten zur Prävention und Eliminierung von FGM von der African Women’s Organisation in Österreich durchgeführt. In Zusammenarbeit mit RISK (Schweden) und VON (Niederlande) und mit Unterstützung von EU Daphne, der Stadt Wien und des Innen – sowie des Sozialministeriums wurde eine Trainings- und Informationsbroschüre präsentiert sich mit einem systematischen Zugang zu FGM indem sie mehrere Lerneinheiten für jedes Modul anbietet, die eine große Bandbreite von Disziplinen, die mit diesem Brauch verbunden sind, abdecken. Sie ist simpel, relevant und anschaulich für die, die sie verwenden. Siehe Publikationen TrainingsKIT.

  • Ziele des Nationalen Aktionsplans in Österreich: Die Vorbeugung und Eliminierung FGM in Österreich; die Koordination von FGM Aktivitäten und FGM Projekten in Österreich; die Vernetzung und Koordination von österreichischen Behörden, die mit FGM befasst sin: Mit NGOs, MigrantInnengemeinschaften, religiösen Gemeinschaften und Medien, um Projekte zur Prävention und Eliminierung von FGM in Österreich durchzuführen.
  • Forschungsarbeiten der African Women’s Organisation

    1. FGM-Situation in Österreich (Studie der African Women's Organization 2000)
    2. Studie über FGM in Äthiopien, Burkina Faso und Senegal im Jahr 2000
    3. Studie "Das andere Gesicht von FGM", 2003
    4. Training Kit. Prävention und Eliminierung von weiblicher Genitalverstümmelung bei Immigranten in Europa, 2005
    5. Methodische und technische Aspekte von Trainingseinheiten. Anlage zum Training Kit. Prävention und Eliminierung von weiblicher Genitalverstümmelung unter Immigranten in Europa, 2005
    6. Training Kit und Informationen. Vorbeugung und Beseitigung der weiblichen Genitalverstümmelung bei Migrant*innen in Europa, 2010
    7. Methodologische und Technische Aspekte für Trainingseinheiten, 2010
    8. 2007-2008 Partnerorganisation des EU Daphne Projekts "Developing National Plans of Action to prevent and eliminate Female Genital Mutilation in the European Union"
    9. EU-AMIF Projekt LIREA: a.) Handbuch für die Trauma-Beratung, 2020, b.) Handbuch zu Gewalt gegen Frauen und schädliche/kulturelle Praktiken, 2020  und c.) Handbuch zur Kommunikation für die Ausbildung von Trainern, 2020

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